Jahrhundertwinter: als das Meer im Pašman-Kanal zufror!

Das Jahr 1928 war ein trockenes Jahr, mit wenige Ernte. Im Herbst waren die Vorratskammern der Inselbewohner nicht allzu gut gefüllt, und so begann man nach ersten milden Wintermonaten schon bald mit der Saat für’s kommende Jahr.

Im Februar 1929 kam es dann zu einer Naturkatastrophe, die als der Jahrhundertwinter in die europäischen Annalen einging
an der Ostflanke eines ausgedehnten Hochdruckgebietes über Nordeuropa wurde sibirische Kaltluft bis zu uns nach Dalmatien geleitet – die Auswirkungen waren so einschneidend, dass man heute noch von diesem Winter spricht!

Im Bereich der Stadt Gospić wurden Temperaturen von -36°C gemessen – bis heute unerreichter Rekord.

Bei uns an der Küste blies tagelang eiskalte Bora vom Velebit, die Temperaturen auf den Inseln sanken auf bis zu -10°C.

Was bis dato unmöglich erschien
der Wind ließ das Meer an der Oberfläche zufrieren, der Hafen von Tkon beispielsweise war über Tage hinweg mit einer dicken Eisschicht bedeckt. 

Schneeverwehungen, die eine Höhe von bis zu acht Metern erreichten, schnitten Dalmatien bis Ende März von der Außenwelt ab.
Die Inselbewohner litten unglaublich unter diesen Bedingungen: massenhaft Schnee, eisige Temperaturen, kaum Holz zum Heizen und zu wenig Nahrung.

Es ist übermittelt, dass sich ganze Familien tagelang von getrockneten Feigen ernährten, die Vorratskammern waren leer und die frisch gepflanzten Gemüsesorten waren alle vernichtet!
Für die Bevölkerung der Insel Pašman waren die Erfahrungen so traumatisch, dass viele Menschen nach diesem Winter die Insel verließen, um ihr Glück in der großen, weiten Welt zu versuchen.

Also wir wollen hoffen, dass die diesjährigen Prognosen für einen “Jahrhundertwinter” doch eher der “Fabelabteilung” der Meteorologie zuzuordnen sind, und unsere Bauern im Frühjahr – so wie gewohnt – das Gemüse der Wintersaat auf den Märkten anbieten können!

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