Einsame Weihnacht im Nationalpark Kornaten!

 Viele von euch kennen und lieben die einzigartigen Inseln vor der Kroatischen Küste.

Im Sommer sind sie angenehmer Zufluchtsort vor den Touristenmassen und der Hitze am Festland – all jene, die mit dem Boot unterwegs sind, können dieses Paradies genießen.

Im Herbst, wenn die Tage kürzer werden, leeren sich die Buchten.
Dann sind es nur mehr die Grundbesitzer – die Kurnatari – die man überall antreffen kann.

Die Olivenernte ist hier draußen nach wie vor ein gesellschaftliches Ereignis, Abends sitzt man bei Tisch zusammen, und spricht, diskutiert und streitet – so wie in alten Zeiten ohne TV und Social Media!
Die Arbeit in den Olivenhainen und die Gemeinschaft an den langen Abenden lässt ein Gefühl aufkommen, das erahnen lässt, wie es früher einmal hier “lief” – lange bevor an jeder Ecke eine Konoba war, bevor es einen Nationalpark gab, und bevor der Tourismus den Jahreslauf bestimmte.

Doch dann, im November, wenn die Oliven geerntet sind, verlassen die meisten der Kurnatari die Inseln, nur wenige Menschen trotzen den langen, kalten Winternächten und dem zermürbenden Jugo, und bleiben hier heraussen.

Es werden jedes Jahr weniger, doch es gibt sie – die “echten” Insulaner! Derzeit werden es an die 4 oder 5 Menschen sein, die den Winter im Nationalpark verbringen.

Wir werden hier keine Persönlichkeitsrechte verletzen, doch soviel sei erzählt:

• es ist der Fischer, dem unsere Art von Zivilisation bereits vor Jahren fremd geworden ist,
• es ist die Frau, die im Sommer in einer Pizzeria am Festland arbeitet , und ihr autistischer Sohn, der hier in der Einsamkeit zu seiner Mitte findet,
• und es ist die alternde Künstlerin, die ihr Leben in Zagreb verbrachte, und durch eine Erbschaft zu einem kleinen Haus auf einer Insel im Kornaten Archipel gekommen ist   

 
Sie sind es, die hier in einer unglaublichen Einsamkeit und Stimmigkeit ihren “Heiligen Abend” feiern, der – was es die Mystik und Besonderheit betrifft – nicht auf diesen 24.Dezember beschränkt ist. 

Hier heraussen ist – für die, die es lieben – nahezu jeder Abend ein “Heiliger Abend”

Frohe Weihnacht aus Tribunj