Er ist wohl süss-bitterer Begleiter vieler Kroatienurlaube: der Pelinkovac – nach dem Essen, am besten mit Eis und Zitrone!
Bei den verschiedenen Herstellern beginnen sich die Geister der Genießer zu scheiden: für die einen ist’s der von Markaska, für die anderen der von Badel, und für Dritte der von Petovia.
Das Originalrezept ist angeblich um 1860 von Franjo Pokorny, einem Destilleurmeister aus Zagreb, kreiert worden. Ursprünglich wurde der schwarze, bittere Likör nur von Apotheken verkauft – man schrieb dem Getränk viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zu.
Bald schon wurde der Pelinkovac zum Kultgetränk und Aushängeschild der Pokorny Destillatur – einem Vorgänger der Firma Badel.
Man durfte nach ganz Europa und sogar nach Amerika exportieren, besonders in den französischen, deutschen und österreichischen Adelshäusern gehörte der Pelinkovac zum guten Mahl.
Natürlich gab es bald Nachahmer, und als das Originalrezept in den Kriegswirren des zweiten Weltkriegs verschwand, konnte bald jeder “DEN” Pelinkovac für sich verbuchen.
Der Game-Changer ließ nicht auf sich warten, Anfang des 21. Jahrhunderts tauchte das Originalrezept unter mysteriösen Umständen bei Badel wieder auf, und ist seither eines der bestgehüteten Geheimnisse Kroatiens.
Nur der Destillateur-Meister von Badel darf die herbe Mischung herstellen, die sich “Antique Pelinkovac” nennt, die angeblich aus 40 mediterranen Kräutern besteht, und ohne künstliche Aromen oder Konservierungsstoffe auskommen soll.
Original oder nicht Original – die Hauptsache ist, dass der Pelinkovac schmeckt – darin sind sich Schreiberin und Schreiber dieser Zeilen einig, und was es die Gesundheit betrifft: nach genügend Pelinkovac vergisst man nahezu jede Krankheit 😉
